Christus mit hl. Sebastian und Engeln, 2021, 70 x 100 cm
Der hl. Sebastian links wird teilweise überdeckt von dem Gesicht des "Schmerzensmanns" nach Fra Angelico, komplettiert von einer Gruppe von Engeln, die wir Botticelli verdanken. Sebastian ist ein christlicher Märtyrer, der den Pfeilen seiner Peiniger ausgesetzt ist. In der Kunst seit der Renaissance avancierte er zum Modell des nackten männlichen Körpers. Auch er ist ein Leidender, wie Christus. Dem steht der Liebreiz der Engelsgesichter gegenüber, denen Botticelli eine beinahe himmlische Schönheit verliehen hat.
Die Darstellung des leidenden Christus mit Dornenkrone, kombiniert mit der Figur des Heiligen Sebastian und den Engelsköpfen im Hintergrund, ist eine bildnerische Auseinandersetzung mit Themen des Leidens und der Erlösung.
Die Verwendung der roten Farbe, die wie Blut aus den Augen zu fließen scheint, verstärkt das Motiv des Leidens und der Opferung, das sowohl mit Christus als auch mit dem hl. Sebastian verbunden ist. Die gelbe Farbe über einem der Gesichter könnte symbolisch für göttliches Licht oder eine Art "himmlische Intervention" stehen, was auch in dieser Collage meine Problematisierung von Transzendenz und Transparenz zeigt.
In einer tieferen Ebene könnte die Collage auch die Darstellung und die Bedeutung des Heiligen und des Profanen in der heutigen Zeit reflektieren.
Christus mit lesendem Engel, 2024, Acryl/Collage, 110 x 80 cm
Im Vordergrund sehen wir eine Darstellung von Christus mit der Dornenkrone.
Der Hintergrund der Collage zeigt eine Renaissance-Architektur, gemalt von Botticelli ("Die Verleumdung des Apelles")
Der gesichtslose lesende Engel rechts im Bild, könnte eine Allegorie der schwierigen himmlischen Kommunikation sein.
Der gemalten horizontale rote Streifen und der vertikale blaue Streifen bilden ein abstraktes modernes Element, das die religiöse Botschaft in gewisser Weise dekontextualisiert.
Die Streifen könnten somit als Metapher für die Problematik von mangelnder Transzendenz in säkularen modernen westlichen Gesellschaften stehen.
Durch die absichtliche Störung des Bildes mit den Streifen wird auch eine Offenheit der Interpretationen geschaffen, die die Betrachter herausfordert.