Diese Homepage enthält viele Bilder und Texte.
So ist meine Homepage einerseits ein umfangreiches Archiv meiner gesamten künstlerischen Arbeit seit den Anfängen in den 1980er Jahren.
Andererseits soll hier nicht nur aufgelistet, sondern auch das Betrachten und Lesen wie in einem Online-Journal ermöglichet werden, indem ich zu bestimmten einzelnen Bildern begleitende Text geschrieben und jeden Themenschwerpunkt meiner Bildserien mit einer Einführung versehen habe.
Dabei versuche ich, auch mittels zahlloser Verlinkungen, meine "Welt" anzudeuten.
„Die Welt ist alles, was der Fall ist“ postuliert Wittgenstein im ersten Satz seines Tractatus logico-philosophicus.
Im Folgenden wird er ausführen, dass wir uns notwendigerweise ein Bild der Welt machen.
Künstlerische Bilder sind – wie vermittelt auch immer – der Welt entnommen, auch wenn sie eine scheinbare Über-Welt oder eine Hinter-Welt oder eine sur-realen Welt intendieren: Über-Weltler - Hinter-Weltler - surreale Weltler...
Mich interessieren an unserem säkularen Zeitalter die Spuren der alten Sonnen, sowie deren Re-Fabulierung.
„Wie „wahre Welt“ endlich zur Fabel wurde". Nietzsche spricht in diesem berühmten Aphorismus davon, dass nach der Abschaffung des wahren Welt wir auch die scheinbare eliminiert hätten.
Durch Realisierung ihres fabelhaften Charakters ginge es nun für die Kunst darum, sie in ihrem „Gesamtcharakter“ zu re-fabulieren.
Vielleicht sogar nach Nietzsches Diktum, dass "der Gesamt-Charakter der Welt in alle Ewigkeit Chaos ist, nicht im Sinne der fehlenden Notwendigkeit, sondern der fehlenden Ordnung, Gliederung, Form, Schönheit, Weisheit, und wie alle unsere ästhetischen Menschlichkeiten heißen." (Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft)
Mit meinem Werk stelle ich eine Welt auf.
Mein „Prinzip Collage“ realisiert neue künstlerische Kontexte früherer und gegenwärtiger Welten und Überwelten
Bei meiner Bilderflut kommt der Zufall ins Spiel.
Die Welt ist alles, was der Zu-Fall ist.
Meine Welt könnte man eine „Zurückerinnerung an die Zukunft“ nennen. Dies hängt mit der anderen Zeiterfahrung im Kunstwerk zusammen: Es ist nur in nachgeordnetem Sinn ein Zeitzeuge, viel bedeutsamer ist seine Erfahrung eines neuen Zeit-Kontinuums, das man mit „reiner Gegenwart“ oder „nunc stans“ oder sogar mit „Ewiger Wiederkehr“ (Nietzsche) umschreiben könnte. Für meine Arbeit sollten deren collagierte Zeit-Fragmente mit ihren permanenten Metamorphosen das Kunstwerk generieren.
Die „Global Player“ sind angesagt, gleich mit welchem Zungenschlag und Diktion. All the world’s a stage? Eine Bühne für wen? In einer Tragödie, Komödie oder gar Tragikomödie? Kampf der Kulturen?
So muss meine gesamte Arbeit als imaginäre Installation begriffen werden. Damit wird die Unterschiedlichkeit meiner Genres – Gemälde, Aquarelle, Skulpturen, digitale Collagen, Künstlerbücher, Schriften – verständlich. Diese imaginäre Installation stellt meine Welt auf.
Die Konzeption meiner Kunst muss notwendigerweise sich für das künstlerische Unbewusste in Malerei, Skulptur und Collage öffnen. Nur so kann sie das für jede Kunst notwenige Geheimnis aufbauen. Erst diese enigmatische Struktur ermöglicht es ihr, in eine symbolische Kommunikation mit dem Betrachter, in einen Dialog also, einzutreten.
Mein Werk sehe ich als Vergegenwärtigung von Erinnerungsräumen, ja, als diachrones Welt- und Mysterien-Theater im Medium des Bildes. Diese Einbildungskraft führt mich als Künstler zur Vision eines Welttheaters, in der diese Figuren der Imagination über die Zeiten hinweg sich zusammen präsentieren.
Diese Erinnerungs- und Denkräume können sich auch auf reale Räume beziehen, z.B. auf Italien oder andere Landschaften. Der imaginäre Bild-Raum strukturiert meine Kunst. Künstlerische Räume haben immer eine deutliche Tendenz zum „Gesamtkunstwerk“. Allerdings ist in meiner Welt – wie in der Welt überhaupt – jeder Teil selbst ein Ganzes, eine Gesamtheit (und vice versa).
Den utopischen Aspekt meiner „Weltmontage“ sehe ich in der „tragisch-dionysischen Welt“. Nietzsche hat diese Konzeption einer bejahenden Weltsicht auch und vor allem angesichts des Leidens, der Schrecknisse und der Widersprüche unserer Welt entworfen. Die Genealogie des Künstlers wäre der Possenreißer, Lügenerzähler, Hanswurst, Narr, Clown, Gil Blas. „Denn in solchen Typen hat man die Vorgeschichte des Künstlers und oft genug sogar des Genies“ (Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft). Hier ist auch der Ursprung meiner Ungeheuer und Dämonen, die ich genauso fürchte und liebe – wie Fellini!
Das moderne Mysterium der Kunst kann meiner Überzeugung nach nur parodistisch erscheinen, da die Parodie und die Ironie die Ambivalenz, die Multifokalität, das Perspektivische, „das Eine“ wie auch „das Andere“ gewährleisten. Deshalb bediene ich mich auch – wie seit der Pop Art üblich – der Strategie der „Appropriation“, d.h. dem Einfügen vorgefertigter Bildteile in die Kunst.
Es gibt in meiner Arbeit eine Tendenz zu dem, was Deleuze/Guattari ein "Rhizom" bezeichnen. Letzterer Ausdruck stammt aus der Botanik und beschreibt dort ein unterirdisches Sprossensystem einer Pflanze.