Lachen

 

Der Weise lacht nicht ohne Zittern.

Charles Baudelaire

 

 

Obiges Zitat von Baudelaire wird verständlich unter der Prämisse Baudelaires, dass "der Weise erkennt", dass im Lachen immer etwas Konvulsivisches, also Unkontrolliertes steckt, dem auch ein Ver-Lachen anhaftet, aus dem eine Selbst-Überlegenheit resultiert. Wie problematisch letzteres auch sein mag, es war und ist für Menschen selbst in schwierigsten Situationen die Möglichkeit, dem feindlichen und gleichgültigen Umfeld Paroli zu bieten.

 

„Vom Wesen des Lachens und allgemein von dem Komischen in der bildenden Kunst“ ist der Titel eines Essays von Charles Baudelaire, in dem er das Komische nicht nur aus einer Widersprüchlichkeit heraus, sondern aus dem Dämonischen oder  aus dem „Satanischen“ ableitet.

 

„Und dieses Lachen ist die unaufhörliche Entladung seines Zorns und seines Leidens. Es ist…die notwendige Resultante seiner widersprüchlichen Doppelnatur, die…unendlich erhaben ist, jedoch wieder unendlich nieder und gemein, verglichen mit dem unendlich Wahren und Gerechten.“

 

Aus dieser Erkenntnis, dass das Komische aus dem Aufeinandertreffen von Erhabenem und vermeintlich Niedrigem resultieren kann, kommt Baudelaire zu einer Unterscheidung des Lachens in eine „absolute Komik des Grotesken“ und eine „gewöhnliche, gegenständlich deutbare“, die er als „Inhaltskomik“ definiert.

Er lässt keinen Zweifel daran, dass für ihn das „Lachen des Grotesken“ „etwas grundsätzlich Tieferes und Elementares ist, das sich viel mehr dem urtümlichen Leben und der von jedem Zweck gelösten Freude nähert als jenes durch Satire und Karikatur hervorgerufene Lachen“.

 

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