Komik und Tragik sind beherrschende Themen meiner Arbeit.
Dabei ergibt sich das Tragische schon aus dem notwenigen Auseinanderreißen der ursprünglichen Zusammenhänge durch den Collagisten, das dann im neuen wieder Zusammengefügt-Sein oft ins Komische umschlägt, da dieser neue Zusammenhang widersprüchlich und paradox ist: der Ausgangskonflikt jeglicher komischen Wirkung.
Im „Spiel der Zeichen“ vollzieht sich eine „Re-Inszenierung“, die in diesen Arbeiten parodistische Züge annimmt.
Ursprünglich bedeutete „tragisch“ nichts anderes als „zur Tragödie gehörend“. Der mythische Begründer der Tragödie ist Dionysos, was heute in der Forschung insofern bestätigt wird, als die Herleitung der Tragödie von tragos (Bock) und ode (Gesang) inzwischen unstrittig ist. Als Keimzelle der Tragödie wird ein durch Weinrausch evoziertes Dionysoslied der Menge verstanden, das in einen ekstatischen Tanz einmündet, in dem um Dionysos gescharte, bocksartige Satyrn den Chor bilden.
In der „Commedia“, bezogen gleichermaßen auf die „Göttliche“, die Divina Commedia, wie auch auf die irdische, die Commedia dell’arte, klingt immer auch die „tragoedia“ an.
Je ästhetischer, je spielerischer die Tragödie wird, schlägt diese unweigerlich in die Komödie um. Nietzsche hat dieses Umschlagen von Tragödie in Komödie noch weiter getrieben: Die spielerisch-komische Selbstauflösung der Tragödie ist nur durch Spiel möglich. Die so entstandene „Erlösung im Scheine“ und die „ästhetische Rechtfertigung des Daseins“ können nur noch „ernsthaft“ parodiert werden mit Hilfe einer Kunst, die als eine „übermüthige, schwebende, tanzende, spottende, kindische und selige Kunst“ uns der „Freiheit über den Dingen“ versichert.