Die Aquarell-Serie „Commedia“ basiert im Wesentlichen auf einer Überlagerung von Abbildungen aus Michelangelos „Jüngstem Gericht“ mit Illustrationen trivialer Liebesromane und massenkulturellen Bildern. Der metaphysisch verklärte Eros, bzw. Thanatos der Körper Michelangelos und des klassischen Griechentums wird dabei kontrastiert mit dem trivial-materialistisch verklärten Eros der massenkulturellen Traumwelten. Erstrebt werden dabei diverse kontrastierende Phantasmen: Kostümierung versus Nacktheit, Maskerade versus Eigentlichkeit, irdischer Körper versus verklärter Körper etc.
In der „Commedia“, bezogen gleichermaßen auf die „Göttliche“, die Divina Commedia, wie auch auf die irdische, die Commedia dell’arte, klingt immer auch die „tragoedia“ an und umgekehrt. Schon die Romantiker haben erkannt, dass, je ästhetischer, je spielerischer die Tragödie wird, diese unweigerlich in die Komödie umschlagen muss. Nietzsche hat nun dieses romantische Tragik-Komödien-Modell noch weiter getrieben: Die spielerisch-komische Selbstauflösung der Tragödie zielt auf eine Transformation der Praxis durch Spiel (im Gegensatz zur Tragödie), kann diese aber nur im Spiel durchführen. Die so entstandene „Erlösung im Scheine“ kann nur noch parodiert werden mit Hilfe einer Kunst, die als eine „übermüthige, schwebende, tanzende, spottende, kindische und selige Kunst“ uns der „Freiheit über den Dingen“ versichert.