Diese Assemblage stellt die Kreuzigung Christi mit seiner Mutter Maria und dem hl. Franziskus dar. Das schreiende Gesicht ist ein übermalter Abguss einer antiken Maske, die ich in einem Andenkenladen einer antiken Stätte gekauft habe.
Die Arbeit spielt mit dem traditionellen katholischen Andachtsbild, macht es aber durch Übermalung und Verfremdung zeitgenössisch und provokant. Die Figuren (Maria, Jesus, hl. Franziskus) wirken hier nicht erhaben, aber präsent in dem umgebenden Chaos.
Die Verwendung von "Kitsch"-Elementen (Plastikblume, bemalte Heiligenfiguren) zeigt einerseits eine ironische oder kritische Ebene, verweist andererseits auch auf die emotionale Valenz des Kitsches.
Die Theatermaske aus der griechisch-römischen Antike bringt das antike Verständnis von Leiden ins Spiel: Leid als etwas Unausweichliches, ohne Hoffnung auf Erlösung. Vielleicht auf Katharsis?
Jedenfalls steht die antike Konzeption der Tragik im Gegensatz zur christlichen Erlösungs-Botschaft, die gerade die Tragik damit zu überwinden trachtet.