Lotos, 2023, Acryl/Collage, 100 x 70 cm
Auch hier kommt, wie in vielen meiner Arbeiten, die Differenz von Natur und Kultur ins Spiel: In der unteren Hälfte sehen wir zwei Hibiskusblüten inmitten von Grün, die von einer umgedrehten stilisierten Lotosblüte, wie wir sie von der indischen Götterwelt kennen, überwölbt werden. Überhöht wird die Szenerie von farbigen „dots“. Diese Punkte haben eine bestimmte Signalwirkung und sind ein beliebtes Stilmittel in der Werbung und in anderen massenkulturellen Gestaltungen.
Der Lotos in den verschiedenen Kulturen komplexe Bedeutungen, die oft ins Metaphysische spielen, während die Hibiskus-Blüte für eine empfindliche, aber doch eindrucksvolle Schönheit steht.
Die Traube, 2023, Acryl/Collage, 100 x 70 cm
Eine farbenfrohe Collage von zwei Cartoon-Vögeln und einer lachenden Cartoon-Traube. Der Hintergrund ist mit Elementen wie Wassertropfen, Weinbergen, Reben und Feldern angereichert.
Viele Momente meines landschaftlichen Pop-Surrealismus sind in in diese Collage vereint:
- verzerrte Proportionen und Formen natürlicher Elemente wie Bäume, Berge, Flüsse und Wolken
- ikonische Figuren aus der Popkultur treiben ihr übermütiges Spiel.
- Träume und Albträume: surreal, unheimlich, bedrohlich.
Parnass 01, 2021, Acryl/Collage, 100 x 70 cm
Das Fresko "Der Parnass", gemalt von Raffael um 1511, befindet sich in der Stanza della Segnatura im Vatikan.
Es ist Teil einer Reihe von Wandgemälden, die Raffael für die Räumlichkeiten von Papst Julius II. schuf. Das Werk zeigt den Parnass, den mythischen Berg der Künste und der Dichtung, und stellt Apollo dar, der in der Mitte des Bildes eine Lyra spielt. Um ihn herum versammeln sich die neun Musen sowie große Dichter der Antike und der Renaissance, darunter Homer, Vergil und Dante. Das Fresko symbolisiert die Harmonie und die göttliche Inspiration der Poesie.
In meiner Collage tummeln sich mehrere Musen in einer Bucht der Isola Bella im Lago Maggiore, während zwei Renaissance-Dichter aus einer großen Agave herauswachsen. Daneben ein Bootshaus. Nun muss man heute weder die Antike wiederentdecken noch einem durchaus ambivalenten Humanismus huldigen, der die Katastrophen der jüngeren Vergangenheit zumindest nicht hat verhindern können. Gerade deshalb kann man heute spielerisch und vielleicht ein wenig ironisch damit umgehen. Die Isola Bella mit barockem Schloss und Gärten bietet die ideale Kulisse für das Auftreten von Renaissance-Figurinen - wirklich eine "Schöne Insel"!