Diese Collagen-Serie von 2017 habe ich für meine Website remixed: teilweise überarbeitet und neu kontextualisiert.
Diese Serie von Collagen bewegt sich im Spannungsfeld zwischen okkulter Symbolik, populärer Unterhaltung und moderner Bildkritik. Die Werke schöpfen aus historischen Vorlagen – Kupferstiche der Alchemie, Illustrationen des 19. Jahrhunderts zu Jahrmarktsmagie und Zirkusattraktionen – und verwandeln sie durch Collage, Übermalung und Verfremdung in eine neue Bildsprache.
Die Alchemie bildet hier einen zentralen Resonanzraum: Sie war stets mehr als ein proto-chemisches Experimentierfeld. Sie verband die frühe Naturwissenschaft mit Mythologie, Astrologie und spiritueller Welterklärung. In ihren Bildern finden wir Symbole der Metamorphose, des Sturzes und der Verwandlung, in denen Schwefel und Quecksilber ebenso eine Rolle spielen wie Göttergestalten, Dämonen oder das "Auge der Erkenntnis".
Indem die Collagen alchemistische Darstellungen mit populären Magie-Illustrationen verknüpfen, wird eine doppelte Transformation sichtbar: So wie die Alchemisten aus den Stoffen der Natur ein neues, höheres Element zu destillieren suchten, so entstehen hier aus fragmentierten historischen Bildern neue visuelle Energien. Man könnte von einer „Chemie der Bilder“ sprechen – einem Prozess, in dem Zitat, Übermalung und Kontextverschiebung zu Reaktionen führen, die Bekanntes verfremden und Unbekanntes ans Licht bringen.
Meine Serie könnte damit auch erfahrbar machen, wie Bilder selbst "alchemistische" Prozesse durchlaufen: sie werden zersetzt, destilliert, sublimiert und neu zusammengesetzt. Aus Mythos und Wissenschaft, aus Magie und Historie, aus Ernst und Ironie entsteht so ein Theater der Bilder.