Collagen

 

Die fotografischen Ausgangsmotive rufen den Garten Eden auf, die verlorene Harmonie zwischen Mensch und Natur, Schönheit und Ordnung. Doch in der malerischen Überblendung, im Einschreiben fremder Formen und Zeichen, wird dieses Paradies nicht einfach rekonstruiert, sondern als fragmentarisches, widersprüchliches Gefüge imaginiert, in dem Tiefe und popkulturelle Oberfläche untrennbar miteinander verbunden sind.

 

Dabei verweist auch das Collagieren der Landschaft – das Zerreißen und wieder neu Zusammensetzen – auf die großen ökologischen Probleme der Gegenwart. Klimawandel, Umweltzerstörung und das brüchig werdende Gleichgewicht zwischen Natur und Kultur spiegeln sich in diesen gebrochenen Bildern wider. Die Landschaft erscheint nicht mehr als intakte Idylle, sondern als zusammengesetztes, verletzliches Konstrukt, das auf die Fragilität unserer ökologischen Zukunft hindeutet.

 

Meine Arbeit bewegt sich zwischen Ironie und Ernst, Distanz und Emotionalität, Überhöhung und Profanierung. Sie zeigt die Aura des Überlieferten und bricht sie zugleich durch grelle Farben, durch gestische Eingriffe, durch die Leichtigkeit des Pop. Das Pathos bleibt bestehen, doch es verliert seine Schwere und wird in eine neue Grammatik der Bilder überführt, die keine Eindeutigkeit kennt. In diesem Spannungsfeld wird das Paradies zu einem Ort des Spiels, das Vergangene zu einer Ressource für Gegenwart und Zukunft.

 

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