Die hier als Video-Installationen gezeigten GIFs, die auf meinen Ölbildern und Collagen basieren, bewegen sich in einem spannungsgeladenen Feld zwischen klassischer künstlerischer Praxis und den schnellen, oft ironischen Bildzirkulationen des Internets. Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten wie vielschichtige Traumsequenzen: fragmentierte Gesichter, cartoonhafte Figuren, surreale Farbräume. Doch sobald sie als animierte Sequenzen erscheinen, tritt eine neue Dimension hinzu – eine, die sich deutlich an der Ästhetik heutiger digitaler Meme-Kultur orientiert.
Memes sind kurze, prägnante visuelle Botschaften, die in sozialen Netzwerken massenhaft geteilt werden. Sie leben von Wiedererkennbarkeit, Reizüberflutung und oft auch einer grotesken Überzeichnung. Wie meine Collagen: Verfremdete Figuren mit übersteigerten Gesichtsausdrücken, ein hybrides Spiel von Malerei und Fotocutouts, das sich im GIF-Format zu einem übersteigerten, „flackernden“ Eindruck verdichtet. Damit entsteht eine ästhetische Nähe zu den „surreal memes“ des Netzes, die ebenfalls auf Überforderung, Fragmentierung und absurde Komik setzen.
Gleichzeitig bleiben die Arbeiten tief in der Tradition analoger Bildproduktion verwurzelt. Der gestische Farbauftrag, die Spuren des Pinsels, die materialhafte Oberfläche der Collage – all das widersetzt sich der glatten Perfektion digitaler Visualität. Doch gerade in der Übersetzung ins GIF-Format entsteht ein spannender Bruch: Das Einmalige, Haptische wird in eine unendliche digitale Schleife gezwungen, die Unikat-Logik der Malerei wird in die endlose Reproduzierbarkeit des Netzes projiziert.