Im ersten Gemälde „Lachender Schatten“ dominiert eine expressiv verzerrte, fast märchenhaft-dämonische Gestalt, die zugleich humorvoll und unheimlich wirkt. Aus kräftigen, kontrastierenden Farben und impulsiven Pinselstrichen entstehen hybride Figuren und symbolhafte Formen. Dieses Bild erschafft eine Welt zwischen Karikatur, Traum und innerem Chaos – eine Bühne, auf der Phantasie und unterbewusste Impulse sichtbar werden.
Das zweite Gemälde „Polyforme Fauna“ führt diesen Weg weiter, jedoch in einer stärker organisch-naturhaften Bildsprache. Wirbelnde Spiralen, augenartige Formen und florale Elemente verschmelzen miteinander. Die Farbflächen wirken wie Fragmente eines lebendigen Mikrokosmos, in dem Natur, Symbolik und Abstraktion ineinandergreifen. Hier entsteht eine Bildwelt, die sich eher wie ein energetisches Feld als wie eine konkrete Szene präsentiert. Beide Werke verbindet das Prinzip der Neuschöpfung: Linien, Farben und Formen sind Mittel, um spielerisch zwischen Wiedererkennung und Neuem, Irritierendem, Ungewohntem zu changieren.
Bei beiden Werke unter dem gemeinsamen Titel „Imaginäre Landschaft“ öffnen sich farbige Schichten, Fragmente, Spuren und Strukturen, die von einer Welt erzählen, die nicht der realen Geografie entstammt, sondern der unerschöpflichen Topographie der Vorstellungskraft.
Die Bilder wirken wie Sedimente einer inneren Landschaft: Überlagerungen aus Zeichen, Farbfeldern, organischen Formen und eruptiven Impulsen. Was sich hier zeigt, ist keine rekonstruierbare Geschichte, sondern eine poetische Spurensuche nach dem, was im Verborgenen liegt – nach den Energien, die unsere Wahrnehmung lenken, und den Erinnerungsräumen, die sich jenseits klarer Gegenständlichkeit bilden.
Hier werden die Betrachter in Bildräume geführt, die sich ständig neu formen. Linien werden zu tektonischen Verschiebungen, Farbbündel zu vegetativen Auswüchsen, Kreisformen zu Markierungen unerforschter Territorien. Gleichzeitig wirken die Gemälde wie Kartographien eines fremden Terrains – doch ohne Legende, ohne Maßstab, ohne eindeutige Orientierung. Stattdessen entsteht ein freies Feld des Sehens: ein Raum, in dem sich das Auge tastend voran bewegt, Zusammenhänge knüpft und wieder löst.
Diese beiden Ölgemälde eröffnen Panoramen, in denen abstrakte Formen, fragmentierte Figuren und expressive Farbverdichtungen einander durchdringen. Beide Werke lösen sich bewusst von einer gegenständlich greifbaren Realität und schaffen stattdessen visuelle Räume, die wie energetische Felder wirken und unsere Einbildungskraft anregen.
Im ersten Gemälde „Existenz in Orange“ entfaltet sich eine eruptive Szenerie aus leuchtenden Gelb-, Orange- und Blautönen. Wie in einer kosmischen Landschaft scheinen organische Formen, sonnenhafte Strahlen und vage Objektfragmente ineinander zu driften. Diese Komposition evoziert ein Werden: ein Aufbrechen alter Strukturen und die Entstehung eines neuen visuellen Kosmos. Die Schichtung und Überlagerung der Farben erzeugen ein Gefühl von Bewegung, als würden die Elemente noch nach Stabilität suchen und dabei eine neue, poetische Ordnung hervorbringen.
Das zweite Gemälde „Traum der Masken“ führt in eine andere, aber ebenso hybride Bildwelt: Die Konturen erinnern an maskenhafte Gesichter, mythologische Gestalten oder träumerische Schattenkörper, die in ein vielschichtiges Farblabyrinth eingebettet sind. Hier entsteht eine Atmosphäre des Zwischenraums: Figuren tauchen auf, lösen sich wieder auf und lassen die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen.
Die beiden Gemälde „Tanz der Zeichen“ und „Grünes Band“ eröffnen farbintensive, dynamische Bildwelten, in denen Formen, Farben und Fragmente miteinander kollidieren und zugleich überraschend harmonieren. Auf den ersten Blick wirken die Kompositionen wie explosionsartige Begegnungen verschiedener visueller Sprachen. Doch gerade durch diese Vielstimmigkeit entstehen surreale Räume.
In „Tanz der Zeichen“ formieren sich kräftige Farbflächen, ornamentale Muster und eruptive Bewegungen. Die fragmentarische, maskenhafte Sonne im oberen Bereich wirkt wie ein zentrales, aber brüchiges Zeichen – ein leuchtender Kern, der das Bild strukturiert und zugleich seine Stabilität infrage stellt. Abstrakte figurenhafte Elemente tauchen auf und verschwinden wieder. Diese Bildwelt ist ein hybrides Territorium, in dem organische Formen und spontane malerische Gesten ein lebendiges Spannungsfeld bilden.
„Grünes Band“ setzt diese Tendenz fort, jedoch in einer offeneren, beinahe heiteren Atmosphäre. Die markante grüne Form, die dem Werk seinen Titel verleiht, wirkt wie eine verbindende Klammer inmitten eines pulsierenden Geflechts aus runden, energetischen Farbkörpern, abstrakten Zeichen und collagierten Fragmenten. Die Komposition erinnert an eine Traumlandschaft oder poetische Assemblage, in der vertraute Hinweise und fremde Zeichen gleichberechtigt nebeneinanderstehen.