Madonna 

Eine Rose und Maria mit einem Heiligenschein auf einem roten, schwarzen, blauen und weißen Pappmaché-Kasten in einem Kunstatelier. Sie ist in Neonfarben mit einer einzigen Schicht aus Plastik bemalt, auf die Farbe gegossen wurde. Auf dem Bild, das von oben aufgenommen wurde, ist die pink bemalte Statuette des hl. Franz von Assisi zu sehen, die neben einer Statue der Gottesmutter Maria steht und von Rosen umgeben ist. Davor eine ebenfalls bemalte liegende antike Maske.

Ich habe in dieser kleinen Skulptur zwei gegensätzliche Kulturen zusammengefügt, die antike und die christliche. Ungeachtet dessen hat das Christentum gewisse Strukturen von der Antike übernommen. Hier könnte man daran denken, dass die christliche Madonna sich zwar indirekt auf die großen antiken mittelmeerischen Muttergottheiten bezieht, allerdings deren ambivalenten Charakter zu einer rein liebevollen, hilfreichen und mütterlichen Figur sublimiert hat.

Die Plastikrose verweist auf den oft überbordenden Blumenschmuck, mit dem Madonnen-Statuen umgeben werden. 

Der hl. Franziskus steht für eine asketische Lebensführung und vor allem für seine Verbundenheit mit der Natur und den Tieren, deren Sprache er sogar gesprochen haben soll!

Dessen ungeachtet ist jedoch der dämonische und tragische Untergrund, der durch die antike Maske symbolisiert wird, unübersehbar.

Das Ganze erinnert ein wenig an die vor allem in europäischen südlichen Ländern übliche Praxis, Madonnen- und Heiligenfiguren in Schreinen aufzustellen, was mich immer beeindruckt. 

 

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