Ekstase der Dinge

In E. Th. A. Hoffmanns Erzählung “Nussknacker und Mausekönig” werden nachts Spielpuppen lebendig, kämpfen Schlachten gegen veritable Maus-Dragoner, werben um die Gunst des Töchterleins des Hauses, das durch geöffnete Schranktüren in zauberhafte Feenreiche geführt wird, in das am Ende der Erzählung Marie, die Protagonistin, ihrem Prinzen, im normalen Leben Neffe des Obergerichtsrats, folgt. Wie oft bei Hoffmann verbinden sich Motive des Unheimlichen mit denen des Komischen. In dieser Erzählung kombiniert Hoffmann die topoi des lebenden Automaten (das bis zu den Robocops heutiger Fantasy-Filme reicht) und der plötzlich nicht mehr miniaturisierten Dinge mit dem des Doppelgängers in Gestalt des Obergerichtsrats Drosselmeier, der zugleich die Eule auf dem Uhrenschrank ist.

Heribert Heere

KÜNSTLER

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