Untergänge und Aufgänge

 

Untergänge und Aufgänge gehören sicherlich zu den ältesten mythologischen und religiösen Stoffen, sei es der mythologische Held, der, jahreszeitlich bedingt, stirbt, um im nächsten Frühjahr wieder in alter Schönheit und Pracht aufzuerstehen, sei es das Götterpantheon, das sich in gegenseitigen kosmischen Kämpfen auslöscht, sei es die Apokalypse, die den Untergang der alten Welt beinhaltet mit einem, allerdings etwas vagen Neuanfang. Die Moderne ist das erste Zeitalter, das durch ihre Vernichtungstechnologie die Möglichkeit des Weltuntergangs realistisch erscheinen lässt. 

 

 

 

Ein weit aufgerissenes Augenpaar, das die Betrachter fixiert, darunter ein Detail aus dem „Jüngsten Gericht“ von Tintoretto… Was du siehst.blickt dich an!

Die Welt kann auf eine eindrucksvolle Liste ihrer eigenen Untergänge zurückblicken. Der Weltuntergang, sprich „Apokalypse“, hat ursprünglich nichts Apokalyptisches an sich. Im Altgriechischen bedeutet dieser Begriff  „Aufdeckung“, „Enthüllung“ in einem sehr allgemeinen Sinn. Seine heutige Bedeutung, leitet sich vom letzten Buch der Bibel her, der „Offenbarung des Johannes“. Bilder können auch eine „Offenbarung“ sein: etwas, das sich öffnet, sich enthüllt, sich zeigt.

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